Gleich am ersten Tag nach den Pfingstferien brachen die drei achten Klassen zusammen mit den Klassenlehrern Karin Maier, Alexander Reichmann und Christina Hagl auf in die Oberpfalz nach Flossenbürg, um dort die Konzentrationslager-Gedenkstätte zu besichtigen. Drei Mitarbeiter der Gedenkstätte führten die Klassen durch das Gelände und berichteten, was dort seit Ende der 1930er Jahre bis zur Befreiung durch die Amerikaner Ende April 1945 passierte.
So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass Flossenbürg kein Vernichtungslager, sondern ein Arbeitslager war. Die Gefangenen mussten dabei im nahegelegenen Steinbruch arbeiten und das unter sehr schlimmen Bedingungen. So hatten sie nur einen einzigen Satz Kleidung ohne Socken und Unterwäsche, dazu Holzpantoffeln. Diese Kleidung trugen sie tags wie nachts. Zu Essen bekamen sie kaum etwas und geschlafen haben sie zusammengepfercht in Baracken mit viel zu wenig sanitären Anlagen. Der Spruch „Arbeit macht frei“ am Eingang des Konzentrationslagers bedeutete für die Häftlinge, dass sie so lange arbeiteten, bis sie starben und nur durch ihren Tod „frei“ wurden.
Im Museum, der ehemaligen Wäscherei, lernten die Schülerinnen und Schüler auch einige Einzelschicksale kennen, unter anderem das von Jakub Szabmacher, der sich als 15-jähriger bei der Räumung des Lagers durch die SS im April 1945 tagelang in einem Tunnel versteckte und schließlich von den amerikanischen Soldaten gefunden wurde. Er wurde dann auch von einem Amerikaner adoptiert und lebte bis vergangenes Jahr in den USA, wo er mit über 90 verstarb.
Besonders nachdenklich machten die Schülerinnen und Schüler auch das Krematorium oder die Wand, an der Pfarrer Dietrich Bonhoeffer hingerichtet wurde. Dieser Tag mit erlebter, schrecklicher Geschichte wirkte in vielen Schülern noch länger nach.
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